FINE WORDING

Die Kraft von Wörtern

ist ungebrochen

Das Wort an sich ist neutral. Doch im entsprechenden Kontext mit anderen Wörtern und verbunden mit der Intention des Autors oder Sprechers, können Wörter Liebe bringen oder Kriege auslösen. Sie lassen dich lachen oder weinen, erstaunen oder ängstigen dich. Kurzgeschichten, Zeitungsartikel, Romane, politische Pamphlete, Slogans aus der Werbung, Postings in den Sozialen Medien, Liebesbriefe, Gedichte - sie alle haben die Fähigkeit deine Emotionen zu schüren. Das ist meistens sogar ihre Aufgabe, dafür werden sie auf Papier oder in unserer digitalen Welt geschrieben.


Problematisch wird es, wenn sie dich im negativen Sinne manipulieren sollen (Beispiel Kriegspropaganda), doch das ist ein großes Thema für sich, das hier den Rahmen sprengen würde. Eine weitere Herausforderung unserer heutigen Zeit ist, dass dank der Schnelllebigkeit des Internets und der Sozialen Medien, die Information sich schneller verbreiten ist als die (verifizierte) Wahrheit. Ich persönlich genieße all unsere neuen technischen Errungenschaften. Doch der Mensch an sich braucht einfach immer eine gewisse Zeit bis er sich der komplexen Folgen vom einem Fortschritt, eben auch der negativen, bewusst wird und lernt angemessen mit allem umzugehen.

Catfuzius; Katja Tuszynski

Ein gutes Beispiel dafür, wie stark Worte sein können, sind Werbeslogans aus deiner Kindheit, oder Filmzitate wie

„Yippie-Ya-Yay, Schweinebacke“. Die meisten von uns wissen einfach: "Stirb langsam" mit Bruce Willis. Und sie verbinden dieses Zitat mit dem Gefühl von Gerechtigkeit, Stärke und Humor.


Das Schreiben aller Art begleitet mich noch länger als das Fotografieren. Ich bin glücklich und zufrieden, wenn aus Wörtern Sätze und aus Sätzen gute Geschichten werden. Wenn ich einen fertigen Text liefere und der Kunde überrascht und begeistert ist, weil er dieses Ergebnis nicht erwartet hat. Ich habe Artikel, Kurzgeschichten, Wissensdatenbanken, Ratgeber, Slogans, Produktnamen, Produktbeschreibungen, Gedichte, Interviews und vieles mehr geschrieben. Wenn ich für jedes von mir geschriebene Wort einen Euro bekäme, ich müsste nicht mehr arbeiten. Doch, ich würde weiterarbeiten, da mir das Schreiben, ebenso wie das Fotografieren, einfach eine tiefe Befriedigung im Sinne meiner Selbstverwirklichung gibt. Nachstehend findest du ein paar meiner Lieblings-Textarbeiten.

Von Beruf Muse?

Der Faszination von Katzen waren viele historische Persönlichkeiten und Künstler erlegen. Ihre Liebe und Bewunderung spiegelt sich in ihren Werken und überlieferten Zitaten und Anekdoten wider. Katzen gehören schon seit ewigen Zeiten zum häuslichen Leben, und auch wenn früher das Jagen von Mäusen ihre Hauptaufgabe war, fanden sie viele Bewunderer. Eine Ausnahme bildet das Mittelalter in unseren Breitengraden, viele hielten die Katze für eine Abgesandte des Teufels und oft fanden Katzen in dieser Zeit einen qualvollen Tod. Beendet wurde diese dunkle Zeit von Ludwig XIII., seines Zeichens König von Frankreich von 1610 bis 1643. Er trug dazu bei, die von der Kirche verordneten Katzenverbrennungen zu beenden.


Ein Zeitgenosse und Berater König Ludwigs XIII. war Kardinal Richelieu, ein französischer Aristokrat, Kirchenfürst und Staatsmann, der von 1585 bis 1642 lebte. Er war sehr mächtig und verfolgte ehrgeizig seine politischen Ziele, er galt durchaus auch als grausam. Doch in seinen privaten Gemächern lebte er mit vielen Katzen zusammen, seine Beziehung zu ihnen war sehr innig. Den Überlieferungen zu Folge war er oft kränklich, doch seine Katzen trösteten ihn über seine Leiden und Schlaflosigkeit hinweg, sie sorgten für Kurzweil und Erheiterung. In seinem Testament sorgte Kardinal Richelieu mit einer Pension dafür, dass seine Katzen bis an ihr Lebensende gut versorgt wurden. Das Erstaunliche daran ist, dass Machtmenschen normalerweise Katzen verabscheuen, ihnen ist ihr freier Geist zuwider....

Die Liebe stirbt nicht


So viele Jahre haben wir unsere Leben miteinander geteilt.

Du hast mir unzählige wundervolle Stunden geschenkt, die ich mit dir verbringen durfte.

Ich habe für dein Wohl gesorgt, so wie du für meines, und dabei habe ich unheimlich viel von dir gelernt.

Du brachtest mir das Katze-Sein bei.

Durch dich sah ich meine Welt mit anderen Augen und lebe jetzt in einer schöneren.

Die Natur bringt es mit sich, dass ich länger lebe als du, dass ich meinen Weg hier ohne dich weitergehen muss.

Ich verspreche dir: Ich bleibe nicht allein.

Mein Herz ist groß genug, ich werde es für andere deiner Art öffnen.

Doch du bleibst unvergessen, denn eines ist sicher: Der Tod beendet dein Leben, aber nicht unsere Beziehung.

Meine Liebe zu dir stirbt niemals.


(c) Katja Tuszynski - www.kittywood.photo

Katzenfutter im Wandel der Zeit


Die Katze ist heute der Deutschen liebstes Haustier. Das bestätigt der Umsatz 2016 für Katzenfutter und Leckerli mit rund 1,6 Milliarden Euro in Deutschland. Die industrielle Produktion von Katzennahrung begann ungefähr in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Damit startete ein spannender Geschäftszweig in einer stetig wachsenden Branche, deren Entwicklung noch nicht beendet ist.


Die Symbiose von Katzen und Menschen


Vor einigen tausend Jahren erkannten die Katzen, dass die Nähe zu den Menschen einige Vorteile hat. Der größte Vorteil waren natürlich die Mäuse und Ratten, die sich in den Getreidespeichern ihrerseits im Paradies wähnten. Die Menschen begriffen sehr schnell die große Hilfe der Katzen im Kampf um die Getreidebestände. Archäologische Funde lassen den Schluss zu, dass die Menschen die Nähe der Katzen auch aus weniger praktischen Gründen angenehm fanden. Von den alten Ägyptern ist bekannt, dass sie die Katzen verehrten. Dazu belegen viele Sprichwörter und Zitate von historischen Persönlichkeiten aus allen Epochen, dass die Menschen schon sehr früh ihre Liebe zu den Katzen entdeckten und sich Gedanken über ihr Wohlbefinden machten.

Sind Katzen wirklich Einzelgänger?


Seit Jahrhunderten hält sich in unserem Kulturraum hartnäckig der Mythos, Katzen seien Einzelgänger. Doch der ist falsch. Katzen sind Einzeljäger, aber keine Einzelgänger. Das ist ein bedeutungsschwerer Unterschied.

Wie ist dieser Mythos entstanden?


Die folgende Erklärung dafür kann natürlich nicht belegt werden. Sie basiert auf Beobachtungen des menschlichen Verhaltens, Erfahrungswissen und kausalen Folgerungen daraus. Das Verhalten der Katzen ist für uns bis heute noch oft geheimnisvoll. Der Mensch an sich hat aber gerne eine Erklärung. Obendrein vermenschlichen wir gerne tierische Verhaltensweisen, die wir nicht verstehen. In der Folge führt das zu Fehlinterpretationen von katzentypischen Verhaltensweisen.

Der kleine grüne Glitterball


Ich habe einen Dreierpack Glitterbälle für meine Katzen gekauft. Es gibt einen goldenen, einen lilanen und einen grünen. Bis auf die Farbe sind sie alle gleich, für mich. Aber ab der ersten Sekunde wird der grüne heiß und innig geliebt und bespielt, die beiden anderen absolut schnöde ignoriert. Kann das einer verstehen? Ich habe sogar an allen dreien gerochen, für meine Nase war kein Unterschied erkennbar.


Nun gut, spielen wir eben nur mit dem grünen Ball. Spielen heißt in diesem Fall: Ich werfe den Ball, die Katzen rasen hinterher, stupsen ihn ein paar Mal an und gucken wieder auffordernd zu mir. Ich tapere also hinterher, schnapp mir den Ball und werfe ihn diesmal in die andere Richtung. Dieses Ritual kann sich gute fünfzehn Minuten hinziehen.

Tipps rund um das Fotografieren

Ein paar einführende Worte

Als Fotografin werde ich oft gefragt, wie ich diese Art von Fotos mache, mit welchen Einstellungen ich arbeite, welches Objektiv oder welche Kamera ich nutze. Würde ich diese Fragen direkt beantworten, wäre niemandem geholfen. Deswegen sammle ich an dieser Stelle einige Tipps und die indirekten Antworten, die wirklich weiter helfen können.

Die allererste Antwort ist: Üben, üben, üben, ausprobieren, üben und noch mehr üben. Die alte Volksweisheit "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen" gilt auch für das Fotografieren. Fotografieren an sich ist erstmal ein Handwerk und niemand lernt ein Handwerk innerhalb von einem Tag. Die nachfolgenden Kurztexte können dir einen Einblick geben, auf welche Punkte es bei der Lichtbildkunst so alles ankommt. 

Wichtige Begriffsklärung: Mit fotografieren meine ich nicht das Foto, das im Automatikmodus entstand und mit einem Filter aus dem Handy oder der Kamera aufgepeppt wurde :-)


Die neue Kamera ist da

Immer wenn bei mir eine neue Kamera oder neue Objektive einzogen, beginnt die Kennenlernphase. So wie sich jedes Auto anders fährt, ist es auch mit der fotografischen Ausrüstung. Keine gleicht der anderen. Mit anderen Worten: das große Testen, Entdecken und üben kann losgehen. Für mich ist das immer total aufregend, die neuen technischen Fähigkeiten zu entdecken. Es ist eine Zeit der Freude und des Staunens. Mit dem Erkennen der neuen Möglichkeiten entstehen auch gleich immer die nächsten kreativen Ideen und Bilder in meinem Kopf.

TIPP: Lerne deine Kamera so gut kennen, dass du nicht mehr überlegen musst, wo du und wie du etwas einstellst. Mach sie zur Verlängerung deines Auges, deines Armes und deines Gehirns. 


Welche Theorie ist wichtig?

Am Anfang kommt jetzt etwas Theorie. Das ist notwendig, um zu verstehen, wie eine Kamera funktioniert. Denn nur wenn ich weiß, was in dem kleinen Ding vor sich geht, kann ich bewusst auf das Foto Einfluss nehmen und überlasse nicht alles dem Glück und der Kamera. Das betone ich absichtlich, um deutlich zu machen, dass Fotografieren mehr ist, als nur auf den Auslöser zu drücken und auf die Technik der Kamera zu vertrauen.

In den nächsten kurzen Abschnitten erfährst du das wesentlichste über

  • ISO-Zahl - Lichtempfindlichkeit des Chips
  • Blende – wie viel Licht fällt auf den Chip
  • Belichtungszeit – wie lange fällt die eingestellte Lichtmenge auf den Chip

Mithilfe der Kamera fängst du die Lichtsituation deines Motivs selbst und der Umgebung ein. Die drei genannten Parameter regeln die Lichtmenge. Ich wiederhole mich: Dein Führerschein war komplizierter :-)


Theorie II: Blende

Die Blende in der Kamera kannst du grob mit deiner Pupille im Auge vergleichen. Wenn draußen helles Sonnenlicht ist, sind deine Pupillen klein, um deinen Sehnerv zu schützen. Ist es dunkel, sind deine Pupillen sehr groß, sodass sie möglichst viel von dem wenigen Licht zum Sehnerv weitergeben können.

Genau so funktioniert auch die Blende in deiner Kamera. Du öffnest sie weit in schummrigen Lichtsituationen und verkleinerst sie, wenn du im grellen Licht fotografierst.

Bei den digitalen Spiegelreflexkameras in Verbindung mit lichtstarken Objektiven hat die Blende dazu noch eine weitere Funktion. Sie vergrößert oder verkleinert den Schärfebereich. Du kennst bestimmt Fotos, bei denen das Motiv scharf ist, aber alles drumherum unscharf. Teilweise siehst du dazu auch schöne "Lichtflecken", das nennt man Bokeh. Je weiter die Blende hier offen ist, desto schmaler ist der Schärfebereich. Auch das ist reine Physik. Stell dir vor, du stehst auf einem Bürgersteig und auf der anderen Straßenseite siehst du ein kleines Schild. Du kannst die Schrift darauf aber nicht ganz scharf sehen. Wenn du jetzt mit deinen beiden Daumen und Zeigefingern ein kleines Loch formst und durch dieses Loch hindurch auf das Schild schaust, kannst du es schärfer sehen.

Also die Blende ist wichtig um die Lichtmenge zu regulieren und kann bei DSLR's den Schärfenbereich beeinflussen. 


Theorie IV: Das Zusammenspiel von Blende, Zeit + ISO

Die allerwichtigste Voraussetzung um fotografieren zu können ist Licht, ohne geht es nicht.  Deswegen wird Fotografie auch gerne Lichtmalerei genannt. Doch jede Lichtsituation ist anders. Dazu kommt die Unterschiedlichkeit der Motive, denn auch die Farbe des Motivs spielt immer eine Rolle. Schwarz reagiert anders auf das Umgebungslicht als weiß. Generell sind sowohl besonders kontrastreiche, als auch besonders kontrastarme Motive immer eine besondere Herausforderung lichttechnisch gesehen. Der nächste Punkt, der eine Rolle spielt: bewegt sich dein Motiv oder steht es still. All diese Faktoren bestimmen die Wahl deiner Einstellungen der Blende, der Zeit und des ISO-Wertes. Es ist immer ein Zusammenspiel von allem.

Wenn du jetzt noch absoluter Anfänger bist, hast du bestimmt das Gefühl "Wie soll ich das alles schaffen?" Die Antwort ist ganz einfach: Üben! Je mehr du übst, also bewusst fotografierst, um deine Kamera in den unterschiedlichsten Situationen kennenzulernen, desto vertrauter wird dir alles. Ich brauche heute nicht mehr über irgendwelche Einstellungen nachzudenken, dank der Übung und damit gewonnen Erfahrungen, ist das alles eine selbstverständliche Gewohnheit geworden. So wie beim Autofahren die Gangschaltung oder das Setzen des Blinkers. Über das denkst du doch auch nicht mehr bewusst nach, oder?

Wenn du magst, es gibt online einen Kamerasimulator, an dem kannst du die beschriebene Theorie simulieren und dir mit dem Snap-Button dann das Ergebnis anschauen:

Kamerasimulator

Ein paar abschließende Worte

Fotografieren macht mich glücklich, seit ich 2004 damit ernsthaft anfing. Aus einem Hobby wurde Leidenschaft und aus dieser entstand meine Fine Art Animal Fotografie. Ich habe in all diesen Jahren so viel Tolles erlebt, gelernt, geflucht, geliebt, war frustriert und überglücklich, ich will nicht eine Sekunde davon missen. Auch heute noch lerne ich mit jedem neuen Shooting, mit jeder neuen Ausrüstung und entwickle mich fotografisch weiter. Jede Begegnung mit den Tieren, jedes besondere Bild, dass sie mir gewähren, macht mich zufrieden und ich fühle mich unsagbar reich beschenkt. Es ist wie eine nie endende Reise, zu den Tieren und zu mir selbst.

Dir wird fotografieren nur dann Freude und Erfüllung bringen, wenn du deinen kreativen Drang findest und spürst mit Licht zu malen und der Welt deine Sicht der Dinge zu zeigen.

Welche Kameraausrüstung ist die Beste?

Es gibt nicht die eine "beste Kamera". Es gibt jedoch viele, teilweise sehr unterschiedliche, richtig gute Kameras. Welche für dich die Beste ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Was willst du fotografieren?
  • Wie viel Geld willst du ausgeben?
  • Welche Kenntnisse der Fotografie hast du schon?

Eine Kamera ist wie ein Auto oder Kochtöpfe nur die Ausrüstung, mit der DU fotografierst. Du machst die Fotos, nicht die Kamera. Du fährst das Auto und du kochst das Essen. Natürlich bieten die technisch gehobeneren Kameras dir mehr Möglichkeiten, aber von alleine machen sie keine guten Fotos.

Wenn du die obigen Fragen für dich geklärt hast, lass dich am besten in einem unabhängigen Fotoforum von den Mitgliedern dort beraten. Danach kannst du dir gegen vergleichsweise wenig Geld die entsprechende Kamera ausleihen - Google hilft dir hier weiter - und in Ruhe die Ausrüstung testen.

Wie liegt sie in der Hand? Ist das Gewicht ok für dich? Kommst du mit den Bedienelementen gut klar? Diese Punkte sind wichtig, wenn diese nicht passen kann es dir die Freude am Fotografieren durchaus verleiden.


Die verschiedenen Modi deiner Kamera

Jede Kamera, bei der du einige Einstellungen selbst vornehmen kannst, hat einen kompletten Automatikmodus. Dieser beruht auf statistischen Mittelwerten, die für alle kniffligeren Motive - wie meistens in der Tierfotografie - nicht mehr wirklich ausreichen. Wenn du also überstrahltes (viel zu helles weißes Fell) oder abgesoffenes (du siehst auf dem Foto nur noch einen schwarzen "Klumpen" mit Augen) Fell vermeiden willst, kommst du um die Grundlagen der Fotografie nicht drumherum. Außerdem sollte das Ziel sein, dass du komplett der Kamera vorgibst, wie du dein Motiv fotografieren willst. 

Das gilt auch für all die, aus meiner Sicht, überflüssigen Motivprogramme. Die brauchst du nicht, wenn du dich mit Blende, ISO und Zeit auskennst. Das ist kein Hexenwerk! Du hast wahrscheinlich einen Führerschein, Autofahren ist komplizierter als fotografieren.


Theorie I: ISO

Fangen wir mit der ISO-Zahl an. In der analogen Fotografie gab es mehr oder weniger lichtempfindliche Filme. Heute verändert man hierfür die Einstellungen an seiner digitalen Kamera, um die Lichtempfindlichkeit des Chips zu regeln. Je höher die eingestellte ISO-Zahl ist, desto „besser“ kann die Kamera in einem nicht optimalem Licht fotografieren (Beispiel Dämmerung oder an einem Regentag bei dir Zuhause).  Doch Achtung, je höher die ISO ist, desto schneller fangen deine Bilder an zu rauschen. Von einem Farb- und Kontrastrauschen spricht man, wenn dein Foto "körnig" wirkt. Manchmal ist das aber auch ein gewolltes Stilmittel.

Um ein Gefühl für das hier geschriebene zu bekommen: Mach am besten einfach mal ein paar Testbilder mit verschiedenen ISO-Werten. Also immer das gleiche Motiv im gleichen Licht – am besten für diesen Test ein etwas schlechteres Licht wählen – mit unterschiedlichen ISO-Zahlen fotografieren. Da siehst du schnell den Unterschied deiner Bilder, vor allem eben bei den älteren Kameras. 

TIPP: Um deine Bilder genau zu prüfen, lädst du sie am besten immer auf dein Laptop oder PC. Die kleinen Displays an den Kameras sind zwar nett und hilfreich für einen ersten Eindruck, aber um Details zu sehen oder dein Bild wirklich zu beurteilen reichen sie nicht.


Theorie III: Belichtungszeit

Mit der Belichtungszeit sagst du deiner Kamera, wie lange das Licht auf den Sensor fallen soll. Im hellen Sonnenschein solltest du kürzere Zeiten verwenden, damit dein Bild nicht überbelichtet wird. Dagegen brauchst du an einem trüben Tag längere Belichtungszeiten, damit ausreichend Licht für das Foto auf dem Chip landet.

Darüber hinaus spielt die Belichtungszeit auch eine Rolle im Hinblick auf Schärfe. Wen du ein sich bewegendes Tier fotografierst, nimmst aber eine zu lange Belichtungszeit, wird dein Foto unscharf. Um ein gestochen scharfes Bild von einem rennenden Hund zu bekommen, muss die Zeit so kurz eingestellt sein, dass du seine Bewegung sozusagen einfrierst. Dazu reichen oft 1/1000 Sekunde aus. Würdest du aber mit 1 Sekunde fotografieren, hätte sich der Hund in dieser 1 Sekunde schon mehrere Meter weiter bewegt, ergo hast du ein unscharfes Foto.


Praxis I: Bildgestaltung

Nach der ganzen Theorie kommen wir jetzt zur Praxis. Die Bildgestaltung ist ein elementarer Punkt, ob dein Foto dir und anderen gefällt oder nicht. Folgende Punkte sind bei der Bildgestaltung zu beachten:

  • Perspektive auf das Motiv - bei Lebewesen gerne auf Augenhöhe statt von oben herab
  • Bildaufbau - schon die alten Maler haben meistens den Goldenen Schnitt bevorzugt
  • Hinter- + Vordergrund - zu viel Unruhe kann dir die tollsten Fotos vermiesen

Diese drei Punkte beeinflussen dein Foto enorm. Mit der Zeit - und ganz viel Übung - entwickelst du deinen eigenen Stil. Er ist wie deine Handschrift, typisch für dich und andere können deine Fotos daran erkennen. Je nachdem, was für ein Typ du bist, übst du lieber alleine oder tauschst dich mit anderen darüber aus (online oder in Fotoclubs). Dazu gibt es viele tolle Fotokurse, die dir hier auch eine gute Hilfestellung geben können.


Praxis II: Bildbearbeitung

Der zweite wichtige Schritt in der Praxis ist die Bildbearbeitung. Das gilt besonders, wenn du im RAW-Format fotografierst (diese enthält alle wichtigen Bildinformationen in Reinform), aber auch bei JPEG's ist seltener ein Bild "out of Cam" so wie du es willst. Das ist zwar das erklärte Ziel einiger Fotografen, führt aber bei jedem, der nicht die entsprechenden Mittel und Locations hat, eher zum Frust. Meiner Meinung nach waren auch zu analogen Zeit die Fotos nicht "out of Cam" fertig, da die Filme schließlich erst noch entwickelt wurden. Wenn du eine eigene Dunkelkammer dafür hattest, hast du dort auch "Bildbearbeitung" gemacht, ansonsten taten es die Fotolabore mit irgendwelchen Normwerten für dich.

Bildbearbeitung lernst du leider auch nicht im Vorbeigehen, es gilt, wie fürs Fotografieren: Üben, üben und üben. Nur durch ausprobieren und auch dich austoben, lernst du was möglich ist und findest deinen Weg. 

Es gibt viele unterschiedliche Bildbearbeitungsprogramme, die scheinbar unendliche Möglichkeiten bieten. Es gilt das, oder die zu finden, mit denen du gut klarkommst. Es ist leichter, etwas zu lernen, wenn du die Menüs und Befehle intuitiv erfassen kannst.

Für mich macht die Bildbearbeitung 50 % des Fotografierens aus, mir ist es auch ein Genuss am großen Bildschirm ganz in Ruhe das Foto zu entwickeln und den Feinschliff vorzunehmen.

KITTYWOOD

(c) alle Fotos und Texte by Katja Tuszynski - sie dürfen nicht ohne meine schriftliche Erlaubnis genutzt werden